Hygiene in der Pflege - 5 Maßnahmen für eine hohe Qualität

Hilfsbedürftige, ältere und kranke Menschen haben häufig ein geschwächtes Immunsystem. Deshalb ist es in der ambulanten und stationären Pflege unerlässlich, höchste Hygienestandards sicherzustellen und einen effektiven Infektionsschutz zu betreiben. Nicht erst seit Covid-19 ist bekannt, welche gravierenden Folgen ein unzureichender Schutz vor Krankheitserregern für ältere oder immunsupprimierte Menschen in der Pflege haben kann.

Die folgenden fünf Maßnahmen beschreiben, wie Sie ein hohes Hygieneniveau und einen effektiven Infektionsschutz in Ihrem ambulanten Pflegedienst oder in Ihrer stationären Einrichtung  gewährleisten können. Wir nennen Ihnen zudem bewährte Produkte, die Sie bei einer wirksamen und wirtschaftlichen Umsetzung der Maßnahmen unterstützen.

Eine unerlässliche Maßnahme zum Schutz vor der Übertragung von Viren und anderen Krankheitserregern ist eine effektive Handhygiene. Vor jedem Körperkontakt mit pflegebedürftigen Menschen sind die Hände zu desinfizieren oder gründlich mit Flüssigseife für mindestens 20-30 Sekunden zu waschen. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn sich der Einsatzort, wie in der ambulanten Pflege üblich, fortlaufend ändert.

Da regelmäßige Handdesinfektion und -reinigung die Haut belastet, sollten auch Hautpflegemittel für die Pflegekräfte zur Verfügung gestellt werden. Dies ist gleichzeitig eine wirksame Maßnahme, um die Akzeptanz von Desinfektionsmitteln zu erhöhen. Neben dem Einsatz von Seifen- und Desinfektionsmittelbehältern innerhalb von Spendern, haben sich auch kleine Flaschen von individuell gut verträglichen Desinfektionsmitteln bewährt. Diese lassen sich, insbesondere auch in der ambulanten Pflege, unkompliziert in der Kitteltasche oder der Bekleidung mitführen.

Lässt sich eine Infektion der Atemwege bei pflegebedürftigen Personen oder dem Pflegepersonal nicht sicher ausschließen, so ist die Nutzung von Masken ein zentrales Element des Infektionsschutzes. Während der noch laufenden Covid-19 Pandemie ist der Einsatz von Masken bei der Arbeit im Nahbereich von Pflegebedürftigen daher notwendig. Aufgrund ihrer höheren Schutzwirkung, spricht dabei viel für den Einsatz von FFP2 Masken. Allerdings ist auch der Tragekomfort bei der dauerhaften, täglichen Nutzung ein wichtiges Kriterium einer Maske. Entsprechend haben, in Bereichen, wo keine regulatorischen Vorschriften dem entgegenstehen, auch weiterhin sogenannte OP-Masken eine hohe Akzeptanz bei vielen Pflegekräften.

Einmalhandschuhe sind in der Pflege immer dann notwendig, wenn Kontakt mit Wunden, infizierten Hautstellen, Ausscheidungen (z.B. Urin, Stuhl oder Erbrochenem) oder Körpersekreten (z.B. Blut, Schleim oder Speichel) besteht. Auch die Intim- und Mundpflege erfordern Handschuhe. Nach dem Ablegen der Handschuhe ist es ratsam die Hände zu desinfizieren. Dies ist sinnvoll, da es beim Ausziehen der Einmalhandschuhe oder durch Microperforationen zu einer Kontamination Ihrer Haut kommen kann. Kleinere Verletzungen an Ihren Händen sollten Sie zusätzlich durch ein Pflaster schützen, um Infektionen vorzubeugen.

Es gibt unterschiedliche Handschuharten, die für die Pflege geeignet sind. Immer größere Beliebtheit bei vielen Pflegekräften gewinnen Nitrilhandschuhe. Nitrilhandschuhe sind sehr gut hautverträglich und damit auch für Allergiker geeignet. Trotz ihres leicht höheren Anschaffungspreises und ihrer etwas geringeren Elastizität, setzen sich Nitrilhandschuhe aufgrund ihrer insgesamt besseren Schutzeigenschaften gegenüber den klassischen Latexhandschuhen immer stärker durch.

Kittel sind besonders für das Waschen der Pflegebedürftigen nützlich, um die eigene Kleidung trocken und sauber zu halten. Bei Pflegebedürftigen mit Infektionskrankheiten schützen Einmalkittel das Pflegepersonal zusätzlich gegenüber der alleinigen Verwendung von Handschuhen und Masken.

Im häuslichen Umfeld und in den Bewohnerzimmern der stationären Pflege stellt eine regelmäßige Grund- und Unterhaltsreinigung die erforderlichen Hygienestandards sicher. Im Rahmen der täglichen Unterhaltsreinigung erfolgt u.a. das Wischen von glatten Böden und das reinigende Abwischen des Mobiliars sowie der Sanitäreinrichtungen. Im Rahmen der, in der Regel wöchentlich durchgeführten, Grundreinigung erfolgt zusätzlich u.a. das Saugen von Teppichen, die Auffrischung des Bettes, das Abwischen von Fenstern und Türen sowie die Säuberung von Küchengeräten.

Für die Grund- und Unterhaltsreinigung stehen spezialisierte Profi-Produkte für Böden, Oberflächen sowie Sanitär und Küche zur Verfügung. Immer mehr dieser Produkte verfügen nicht nur über hervorragende Reinigungseigenschaften sondern sind gleichzeitig nachhaltig und umweltverträglich, z.B. von den Marken Tana oder eilfix.

Besonders bei immungeschwächten Pflegebedürftigen sowie in Bereichen mit Publikumsverkehr in der stationären Pflege empfiehlt sich mehrmals täglich die Wischdesinfektion von Kontaktflächen. Besonders praktisch für die schnelle Reinigung von kontaminierten Flächen sind Desinfektionstücher. Für die regelmäßige Reinigung gibt es zudem ein großes Angebot an Sprays und konzentrierten Lösungen, die, je nach Produkt, sowohl bakterizid, levurozid sowie begrenzt viruzid wirken.